Auf dieser Seite soll ein kleiner Einblick in die Geschichte des Ortes gewährt werden. Ein schwieriges Vorhaben die Geschehnisse der Jahrhunderte in komprimierter Form wiederzugeben. Alle, die es genauer wissen möchten können sich an Frau Gottschling wenden, die die Chronistenarbeit ihres verstorben Mannes fortsetzt. Ihm sei an dieser Stelle gedankt, da er mir seine Unterlagen für die Gestaltung dieser Seite zur Verfügung stellte. Nun zu unserer Geschichte: Das Gründungsjahr von Arensdorf ist bisher noch nicht genau festzustellen gewesen, da es davon keine schriftlichen Überlieferungen gibt. Verschiedene Quellen sind der Auffassung, daß der Ort um 1250 entstand, da seinerzeit fast alle Orte im Lebuser Land gegründet wurden. Die Kirche stammt aus dem ersten Viertel des 14.Jahrhunderts und das erste schriftliche Zeugnis über die Existenz des Ortes befindet sich im Schloßregister des Bischofs von Lebus und ist auf das Jahr 1400 datiert. Die erste urkundliche Erwähnung fand jedoch erst 1405 statt. Seinen Namen erhielt der Ort, wie damals üblich, von seinem Gründer, dessen Name "Arendt" gewesen sein soll. Die älteste bildliche Darstellung ist eine Zeichnung aus dem Jahre 1691. Hier nun ca. 600 Jahre im Zeitraffer: 1. Verwaltungszugehörigkeit
- ab 1250 Landherrensitz des askanischen Markgrafen "Albrecht der Bär"; - um 1375 hatte ein Herr Nicolaus von Altschirnhorn das Lehn- und Schulzenrecht (als Rittersitz) inne, - 1424 bis 1538 war der Ort im Besitz des Kartäuserklosters bei Frankfurt, deren Mönche man heute als besonders clevere Schlitzohren bezeichnen würde, - 1538 bis 1540 unter Herrschaft des Kurfürsten, - 1540 bis 1811 wechselte der Ort in den Besitz der Universität "Viadrina" zu Frankfurt an der Oder, - 1811 bis 1816 befand sich Arensdorf in königlichem Besitz (über den 4. Anteil des Bischofs von Lebus), - 1816 bis 1950 gehörte die Gemeinde zum Landkreis Lebus, - 1950 bis 1952 Landkreis Seelow, - 1952 bis 1992 Landkreis Fürstenwalde, - ab 1992 Landkreis Oder-Spree (LOS). Durch eine fragwürdige Fusionspolitik des brandenburger Innnenministeriums ist unser Heimatdorf in eine Großgemeinde integriert worden und existiert fortan nur noch als Ortsteil der Gemeinde Steinhöfel. Aber spätestens seit 1989 wissen wir, daß nicht immer alles bleibt wie es ist. 2. Ökonomische Entwicklung Wirtschaftlich ging es dem Ort über lange Zeit durchaus gut. Schon bei der Gründung galt die Ausstattung mit 64 Hufen, von denen dem Lehnschulzen und dem Pfarrer je 4 und der Kirche 2 gehörten, als üppig. Außerdem gab es 3 Vierhüfner(Richter), 7 Dreihüfner, 7 Zweihüfner (Krüger) und 1 Einhüfner. Arensdorf wurde durch die Jahrhunderte hindurch immer als stattliches und wohlhabendes Dorf bezeichnet. Im Jahre 1734 zählte das Dorf 19 Bauern, 18 Kossäten, 1 Schmied, 2 Schneider, 2 Schäfer, 2 Hirten, 48 Frauen, 39 große Söhne, 17 große Töchter, 36 Söhne und 40 Töchter unter 10 Jahre, 40 Knechte und 26 Mägde. Bis 1939 entwickelten sich im Dorf folgende land- und forstwirtschaftliche Betriebe:
- 19 Betriebe mit 20-100 ha - 4 Betriebe mit 5-10 ha - 16 Betriebe mit 0,5-5 ha ihr Leben während der Kriegshandlungen und in Internierungslagern verloren. Im Ort waren nach Kriegsende 2% der Gebäude total und 28% teilweise zerstört. Viele Kriegsflüchtlinge blieben in Arensdorf, so daß im Jahre 1946 die höchste Einwohnerzahl (846) verzeichnet wurde. Mit der Bodenreform, im Jahr 1946, wurden alle Wirtschaften mit einer Ackerfläche von mehr als 100 ha enteignet und das Land auf 184 Landarbeiter, landlose oder -arme Bauern verteilt. Im Jahr 1949 wird in Arensdorf eine "Maschinen-Ausleih-Station" (MAS) eingerichtet, wo der Bauer die Großtechnik, wie Schlepper und Mähdrescher, für die Bearbeitung seiner Flächen bestellen konnte. 1953 wurde dann die erste landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (Typ III) gegründet, die 1957 dann 81 Mitglieder zählte und 770 ha zu bearbeiten hatte. Ab 1960 waren 184 Mitglieder in der LPG und bewirtschafteten nun 1322 ha landwirtschaftliche Nutzfläche. Da der Zusammenschluß der Bauern nicht so freiwillig war wie die DDR es dokumentierte, fehlte vielen Mitgliedern die Motivation, die für einen wirtschaftlichen Erfolg des Modells notwendig gewesen wäre. Später verhinderten ungleiche Bedingungen zwischen den LPG und den Staatsgütern die erfolgreiche Entwicklung dieses Modelles. Eine einseitige Wohnungsbaupolitik, die die Dörfer zu DDR-Zeiten benachteiligte, führte dazu, daß viele junge Menschen der Gemeinde den Rücken kehrten und in die Städte zogen. Dadurch ist nicht nur unser Dorf heute überaltert. Der bisherige Zuzug von jungen Familien bzw. der örtliche Nachwuchs können dieses Defizit nicht ausgleichen. Der Versuch, über die Bereitstellung eines Gewerbegebietes, die Schaffung von Arbeitsplätzen zu fördern gelang nicht. Nach 1990 gründeten sich mehrere kleine Firmen, die jedoch für den örtlichen Arbeitsmarkt nicht relevant sind, da es sich in der Regel um Familienbetriebe handelt, die wenige oder keine Arbeitnehmer aus dem Arbeitsmarkt aufnehmen können. Zudem mußten einige Firmen inzwischen wieder aufgeben. Seit dem Jahr 2002 gibt es weder eine Lebensmittelverkaufsstelle noch eine Gaststätte im Dorf. War es früher oft der Wohnraum, so treibt heute die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit die Jungen aus dem Dorf. Nur ist es diesmal viel schlimmer, da unsere Region erst ausbluten und dann aussterben wird. Die Politik hat es bisher nicht vermocht Arbeitplätze, durch Firmenansiedlungen, in relevantem Maß zu schaffen. 3. Kulturell-sportliche Entwicklung Über das kulturelle Leben ist kaum etwas dokumentiert worden. Es ist überliefert, daß es vor 1945 einen Chor Namens "Concordia" gab. Danach gab es einen gemischten Chor, eine Tanzgruppe, eine Schallmaiengruppe und eine Tanzkapelle. Die Pokale der Fußballmannschaft "SG Traktor Arensdorf" waren viele Jahre in der Gaststätte zu bewundern und die GST-Sportgruppe hatte Erfolge im Motorrad-Geländesport und bei den Schützen. Das verschwand aber alles in den sechsziger Jahren. Länger existierte nur der Verband der Kleingärtner und Kleintierzüchter, den es aber auch seit 1992 nicht mehr gibt. Seit 1972 gibt es einen Anglerverein. Um die Organisation von kulturellen Veranstaltungen macht sich seit 1993 der Kulturverein Arensdorf e.V. verdient. Die bedeutenste Gemeinschaft in der Gemeinde wird von unserer Freiwilligen Feuerwehr dargestellt, die seit über 90 Jahre versucht den "Roten Hahn" in Schach zu halten. Wer über unsere Geschichte mehr erfahren möchte, der kann hier die Broschüre "600 Jahre Arensdorf - Zahlen, Fakten und Geschichten" bestellen. |